Perspektivenwechsel → Ärger ade

Perspektivenwechsel → Ärger ade

Verkehrsteilnehmer/innen, die es eilig haben, sind frustriert darüber, dass sie sich wegen der Baustellen auf der Bernstrasse immer wieder umorientieren müssen und dass der Verkehr manchmal stockt. Ärger ist gesundheitsschädigend.

Vielleicht hilft es, den Fokus einmal umzulenken von «was schief läuft» zu «was alles erstaunlich gut funktioniert». Trotz der vielen Gräben und Baumaschinen den Verkehr aufrechtzuerhalten, ist eine riesige Herausforderung. Ich bin beeindruckt, dass der Bus mich weiterhin zuverlässig in die Stadt und wieder nach Hause fährt. Ja, es gibt Staus an Ampeln, die Umleitungen sind kurvenreich und alles braucht etwas mehr Zeit. Velofahrende kommen manchmal schneller vorwärts, wenn sie ihr Fahrzeug schieben. Dennoch sind Privatautos, Töffs und Velos meist in Bewegung, Fussgänger/innen ebenso.

Wir haben also allen Grund, dankbar zu sein für die starke logistische Leistung der Planungsgremien und den enormen Einsatz der Bauarbeiter und -arbeiterinnen und dafür, dass die in den 90er-Jahren des letzten Jahrhunderts prophezeiten, verheerenden Lecks ausgeblieben sind. Die Werkleitungen in der Bernstrasse waren damals schon veraltet und sollten dringend ausgetauscht werden. In jener Zeit schlug jedoch eine Studie zum ÖV in der Agglomeration Bern bereits ein Tram nach Ostermundigen vor. Also riskierte man immer wieder einen Aufschub der Sanierungen. Jetzt werden die maroden Werkleitungen erneuert. Freuen wir uns darüber!

Übrigens, sollte das Rezept mit dem andern Blickwinkel nicht fruchten, könnte man sich den Frust ab und zu durch ein kräftiges, befreiendes Anfeuern der Fussballerinnen auf dem Oberfeld oder im Wankdorf von der Seele schreien. Es hilft. Hopp Mundige! Hopp YB! Hopp Schwiz! 

Theres Pulfer