Weshalb ist eine Fusion allein mit unserer Gemeinde für die Stadt trotzdem noch interessant? Ich befürchte, es hat vor allem mit Berns Landhunger zu tun.
Ostermundigen hat viel in seine Raumplanung investiert, verzichtet auf Neueinzonungen (Rebberg Hättenberg, Gosteliareal etc.). Entwicklungen in bereits überbautem Gebiet verbesserten durch Mehrwertabschöpfung die finanzielle Lage der Gemeinde. Im Zentrum entlang der Bernstrasse, im Tägetli und an der Poststrasse gibt es weitere Möglichkeiten. Die alten Wohnquartiere mit ihrem familiären Charakter werden verschont.
Zu all seinen Plänen bietet unser Gemeinderat immer wieder Informationsveranstaltungen und Mitwirkungsmöglichkeiten an, bei denen die Wohnbevölkerung ihre Ideen und Anliegen einbringen kann (www.omundo.ch). Im kleinen Rahmen haben wir die Übersicht, werden wir gehört, bestimmen wir unsere Art des Zusammenlebens. Die vom Ostermundiger Stimmvolk delegierten Parlamentarier/innen konzentrieren sich auf Ostermundiger Anliegen und finden durch ihre Kompromissbereitschaft gute Lösungen.
Ich bin in Bolligen aufgewachsen und habe als Kind von den Erwachsenen immer wieder gehört, Ostermundigen sei irgendwie minderwertig. Durch die Auflösung der alten Bolliger Einwohnergemeinde 1983 wollte man wohl u. a. einen «Problemfall» loswerden.
Nach mehr als sieben im Ausland verbrachten Jahren, wurde ich mit meiner damals jungen Familie in Ostermundigen sesshaft und geniesse seither die hiesige Lebensqualität. Die Verselbständigung hat unserer Gemeinde gut getan, und ich bin sehr stolz auf das, was hier erreicht wurde. Ich möchte es nicht leichtsinnig aus der Hand geben.
Ja, zusammen sind wir stärker, aber nicht zusammen mit Bern, sondern zusammen in Ostermundigen. Darum ein starkes Nein zur Fusion!
Grossbern ist gestorben, es lebe Ostermundigen!
Theres Pulfer
Vorstand EVP Ostermundigen, ehem. GGR-Mitglied